Kunststoffabfälle aus c-LEcta-Labors erhalten eine zweite Chance

Kunststoffabfälle aus c-LEcta-Labors erhalten eine zweite Chance

In den Laboren von c-LEcta entstehen bei Enzym-Engineering-Projekten während der Screening-Phasen viele Plastikabfälle. Pipettenspitzen werden während des Screenings verwendet, z. B. um die Enzymaktivität zu testen, und einige werden nur einmal verwendet. Jeweils 96 Spitzen sind in einer Polypropylenbox verpackt. In den Spitzenphasen von Forschungsprojekten fallen allein durch die Spitzenboxen schnell bis zu 10 Kilogramm Kunststoffabfälle pro Woche an.

Eine interne Projektgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, den ökologischen Fußabdruck von c-LEcta unternehmensweit zu verkleinern, wird die Aufgabe forcieren, die anfallenden Plastikberge zu reduzieren oder zu recyceln. Nach umfangreichen Recherchen stieß die Projektleiterin Hanna Dudek auf die Initiative Precious Plastic. Dabei handelt es sich um ein globales Netzwerk, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine umfassende Lösung für das Plastikmüllproblem zu finden. Es bietet Interessenten weltweit Zugang zu Kunststoffverarbeitungsmaschinen, Produktdesigns, Wissen über Kunststoffe und die Industrie oder Geschäftsmodelle. Zu dem Netzwerk gehört auch eine Gruppe aus Leipzig. Die Kunststofferei ist ein offenes Kollektiv, das an praktischen Lösungen arbeitet, um Plastik aus der Natur, aus Verbrennungsanlagen und Deponien zu entfernen, indem es den Kunststoff-Recyclingkreislauf vor Ort in Leipzig schließt.

Der Kontakt war schnell hergestellt und die Leipziger Künstler testeten zunächst Proben und prüften, ob sich die Spitzenkartons aus den Laboren von c-LEcta für die Weiterverarbeitung im Shredder und später als Rohstoff für neue Dinge eignen. Die Tests fielen positiv aus und so konnten Anfang Februar rund 50 Kilogramm Plastikmüll abgegeben werden. Daraus haben die Künstler um Jan Knappe nun ihr erstes Objekt upgecycelt: ein Klemmbrett, das komplett aus recyceltem Kunststoff besteht. Hanna Dudek: "Für unsere Arbeit im Labor gibt es leider keine Alternative zu Einwegplastikartikeln. Wir sind sehr froh, dass wir einen Weg gefunden haben, den ganzen Plastikmüll einer neuen und sinnvollen Verwendung zuzuführen."